Friedrich Hitschmann

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-Hitschmann, Friedrich: Gedankensplitter. In: Kürt, Camilla (Hrsg.): Wiener Hausfrauen-Zeitung, Nr. 35, S.298. Wien, 28. August 1892.+Hitschmann, Friedrich: Sinnsprüche. In: Kürt, Camilla (Hrsg.): Wiener Hausfrauen-Zeitung, Nr. 35, S.298. Wien, 28. August 1892.
  
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 ===== Sinnsprüche. ===== ===== Sinnsprüche. =====
 +
 +Es glüht der Fels im Sonnenbrand,\\
 +Und nur des Auserwählten Hand\\
 +Entlockt ihm mit dem Wunderstabe\\
 +Der holden Quelle süße Labe.\\
 +Dem Felsen manche Seele gleicht,\\
 +Den Zauberstab erräthst du leicht.
 +
 +<sup>*</sup>  <sub>*</sub> <sup>*</sup>
 +
 +Wer sich an jähem Trunk berauschte,\\
 +Schilt, dass der Wein ein schlechter ist;\\
 +Wer sich am Leben übersättigt,\\
 +Der wird zuletzt ein Pessimist.
 +
 +<sup>*</sup>  <sub>*</sub> <sup>*</sup>
 +
 +Das Schöne zu analysieren\\
 +Fällt den Gelehrten schwer,\\
 +Und würden sie reussieren,\\
 +Wär's nicht das Schöne mehr.
 +
 +<sup>*</sup>  <sub>*</sub> <sup>*</sup>
 +
 +Wäre Unsterblichkeit nicht das Schicksal der göttlichen Musen,\\
 +Unsere eherne Zeit raffte sie alle dahin.
 +
 +<sup>*</sup>  <sub>*</sub> <sup>*</sup>
 +
 +Willst du, dass sich ein Herz vor dir enthülle,\\
 +So schweig' von deinem eig'nen Innern stille,\\
 +Denn dem vertraut man kein Geheimnis an,\\
 +Der selbst das eig'ne nicht bewahren kann.
 +
 +<sup>*</sup>  <sub>*</sub> <sup>*</sup>
 +
 +Was wir am starken Geschlecht getrost als albern bezeichnen,\\
 +Nennen, zartfühlend genug, wir an den Frauen naiv.\\
 +Freilich der Buchstabe tödtet und nur der Geist macht lebendig,\\
 +Aber in manchem Gedicht such' ich umsonst nach dem Geist.
 +
 +<sup>*</sup>  <sub>*</sub> <sup>*</sup>
 +
 +Ich wollte mich gerne bemühen,\\
 +Nach Weisheit zu streben, doch wie?\\
 +Ich finde nur Philosophien\\
 +Und keine Philosophie.
 +
 +Friedrich Hitschmann.
  
  
friedrich_hitschmann_-_sinnsprueche_1.1732142840.txt.gz · Zuletzt geändert: 2024/11/20 22:47 von Daniel Schönfeld

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